Stifi Reichmuth

biografie

Am 20. September 1994 wurde ich geboren. Zusammen mit Bruder Andi und Schwester Lucia bin ich in Grosswangen aufgewachsen. Mein Vater Erich ist Schreiner und meine Mutter Luzia arbeitet neben dem Haushalt in einer Stickerei. Wir alle sind sehr sportlich. Meine Schwester ist leidenschaftliche Geräteturnerin im Turnverein Grosswangen. Mein Bruder ist ebenfalls Ringer und gehörte bis zu seinem Rücktritt mit mir zusammen zum Stammkader der ersten Mannschaft der RC Willisau Lions. Schon mein Vater war ein starker Nationalturner und Ringer. So kam ich auch zum Nationalturn- und Ringsport. Schnell stellte sich heraus, dass ich durch meinen Körperbau und meine Verfassung eher im Ringsport Erfolge haben werde. Somit konzentrierte ich mich immer mehr auf diese Kampfsportart.

Ringen – das Feuer ist geweckt

Ein Weg, der sich als richtig erwies: In den verschiedenen Nachwuchskategorien konnte ich national viele Titel und Medaillen erringen und kam mit der Zeit auch für den Ringer Club Willisau zu Einsätzen in der Mannschaftsmeisterschaft. Und auch international konnte erste Erfahrungen sammeln und gute Resultate erzielen.

Meine Ausbildung habe ich in dieser Zeit nie vernachlässigt. Nach Primar- und Sekundarschule in Grosswangen konnte ich meinen Wunschberuf als Zweiradmechaniker Fachrichtung Kleinmotorrad erlernen. Mir war klar, dass ich auch beruflich ein solides Fundament brauche.

Erste Duftmarken an der Weltspitze

Erster grosser Meilenstein meiner internationalen Karriere war das Jahr 2014. Neben dem 8. Rang an der Junioren WM und dem 5. an der Junioren EM konnte ich vor allem auch mit Platz 5 an der Elite-EM erste internationale Glanzlichter setzen. Auch national lief es sehr gut: Die Junioren Schweizermeisterschaft konnte ich im Freistil und Greco für mich entscheiden und auch bei der Elite siegte ich in der Kategorie bis 74 kg. Die Richtung stimmte also noch immer. Darum erhöhte ich im Jahr 2015 den Trainingsaufwand weiter und reduzierte mein Arbeitspensum. Dadurch stieg ich technisch und körperlich nochmal eine Stufe auf. In meiner ersten Saison als professioneller Sportler konnte ich an der U23-EM in Polen, den European Games in Aserbaidschan und der Weltmeisterschaft in den USA weitere wichtige Erfahrungen sammeln und mir das Rüstzeug für meine erste Olympia-Saison holen.

Leider schaffte ich die Qualifikation für Rio nicht ganz. Trotzdem wurde mir klar gezeigt, dass mein Weg stimmt. Und diesen wollte ich weiter gehen! Die erste grosse Bestätigung gelang mir mit der Bronzemedaille an der Militär-Weltmeisterschaft im Mai 2018 in Moskau.

Das erste grosse Ziel ist erreicht!

Das bisher ganz grosse Ausrufezeichen gelang mir im September 2019. An der Weltmeisterschaft in Kasachstan erreichte ich mit Platz 3 die erste Schweizer WM-Medaille im Freistilringen überhaupt. Gleichzeitig sicherte ich mir die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Tokio.

Leider zog sich die Wartezeit Pandemie-bedingt um ein zusätzliches Jahr in die Länge. Doch wie sich zeigen sollte, konnte ich diese Zeit nutzen. Mit einem gelungenen Auftritt am olympischen Turnier konnte ich mir Platz 8 und damit ein Diplom sichern.

Route vers Paris

Das schmeckt nach mehr! Die Quali für Tokio soll kein Ausreisser sein. Neben Europa- und Weltmeisterschaften ist der ganz grosse Fixstern Olympia Paris. Ein langer, harter Weg.

 

 

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